Antrag der FDP Neuenrade - Neues Hallenbad für Neuenrade

Der Rat beauftragt die Verwaltung, Kontakt mit den Investoren des Bauprojektes Niederheide, der VR Südwestment, aufzunehmen.
In einem Gespräch soll geklärt werden, unter welchen Voraussetzungen, statt der dort geplanten Wohnbebauung alternativ ein Hallenbad gebaut werden kann. Wir von der FDP sind der Meinung, dass ein Hallenbad zukunftsweisend ist und die Wohnqualität sowie den Schul- und Sportstandort Niederheide mit seinen weiteren Sportmöglichkeiten erheblich aufwertet bzw. stärkt.
Wir haben JETZT die einmalige Möglichkeit ein Schwimmbad an der Niederheide zu errichten. Sollte dort andere Bebauung entstehen, haben wir uns diese Möglichkeit auf Jahre „verbaut“.
Begründung:
Lehrschwimmbecken:
Das vorhandene Lehrschwimmbecken ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr dem heutigen Standard.
Es fallen teils teure Reparaturen an und die Größe des Beckens ist nicht mehr zeitgemäß. Dadurch kommt es zu teilweise sehr langen Ausfallzeiten des Lehrschwimmbeckens.
Die barrierefreie Nutzung ist dort ebenfalls nicht gegeben. Ein neues Hallenbad würde nach den heutigen baurechtlichen Vorschriften entstehen und damit ein weiterer Beitrag für die Barrierefreiheit der öffentlichen Gebäude der Stadt Neuenrade beitragen.
Die steigenden Sanierungskosten für das Lehrschwimmbecken würden somit entfallen, da das Hallenbad mit modernster Technik und ggf. eigener Wasseraufbereitungsanlage entstehen würde. Die vorhandenen Räumlichkeiten des Lehrschwimmbeckens könnten ggf. anderweitig für den Schulstandort verwendet werden.
Schulstandort:
Der Schulstandort würde ebenfalls erheblich aufgewertet. Die Kinder müssten zum Schwimmen nicht mit einem Bus zum Hallenbad fahren. Schulschwimmen wäre weiterhin vor Ort in unmittelbarer Nähe zur Schule möglich.
Wohnqualität:
Ein Hallenbad stärkt gerade in Bezug auf den demografischen Wandel die Wohnqualität der Stadt Neuenrade. Dies macht unsere Stadt noch attraktiver und hilft vorhandene Bürger im Ort zu halten oder neue Bürger zum Umzug nach Neuenrade zu bewegen.
Ausreichend Parkplätze wären aufgrund der topgrafischen Lage und Anbindung an den Lebensmitteldiscounter ebenfalls möglich.
Weiterhin ist der Bedarf an Plätzen in den Kindertagestätten kontinuierlich steigend. Um eine möglichst gute Schwimmausbildung zu gewährleisten steigt auch der Anspruch an einem dem heutigen Standard eines entsprechenden Hallenbades um ganzjährig die Schwimmausbildung zu ermöglichen.
Schwimmen ist altersübergreifend ein ganz wichtiger Aspekt zur Stärkung der Infrastruktur in einer Kommune. Dort kann das Schwimmen als Breitensportart von allen Generationen betrieben werden.
Auch für die älteren Mitbürger ist es enorm wichtig, dass der Schwimmsport zur Erhaltung der Bewegunsgfähigkeit ganzjährig betrieben werden kann.
DLRG Ortsverband:
Die Mitglieder der DLRG könnten Freibad und Hallenbad ohne Einschränkungen das gesamte Jahr nutzen und ihr Angebot ggf. ausbauen. Gerade die Corona Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es gerade für Kinder ist, dass sie schwimmen lernen und sich „austoben“ können.
Finanzierung:
Bei einer möglichen Kreditaufnahme wären die Zinsen momentan so günstig wie niemals zuvor.
Im Hinblick auf entstehende Kosten (Bau- und Betriebskosten), könnte die Stadtverwaltung Neuenrade Kontakt mit der Verwaltung in Werdohl aufnehmen, da dort ein Hallenbad in einer ähnlichen Größenordnung gebaut wurde, wie es in Neuenrade vorstellbar wäre.
Wie dem Süderländer Volksfreund vom 19.08.2021 zu entnehmen ist, hat das Hallenbad in Werdohl „Vorbildcharakter“ für andere Kommunen.
Die Finanzierbarkeit ist in Werdohl trotz Haushaltssicherungskonzept sowie Teilnahme am Stärkungspakt der finanzschwachen Kommunen gegeben.
Weiter bleibt zu prüfen, ob für den Bau eines Hallenbades ggf. Fördermittel in Anspruch genommen werden können.
Klima und Umweltschutz:
Durch moderne und umweltfreundliche Anlagentechnik kann das neu entstehende Hallenbad besonders energieeffizient betrieben werden. Beispielsweise ermöglicht eine denkbare Nutzung von Solarthermie die Erwärmung des Beckenwassers auf CO2-neutrale Art und Weise. Zudem könnte das Hallenbad bei der Erneuerung des Blockheizkraftwerkes in der angrenzenden Sporthalle Niederheide mit berücksichtigt werden. Die effiziente Energieerzeugung im Kraft-Wärme-Kopplung-Prinzip könnte somit nicht nur die Sporthalle, sondern auch das Hallenbad und ggf. weitere angrenzende städtische Gebäude mit Strom und Wärme versorgen und durch die unterschiedlichen Nutzungsarten und –zeiten der verschiedenen Gebäude innerhalb dieses „Clusters“ für eine optimale Auslastung der Anlagen sorgen. Durch eine Lüftungsanlage mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad, der Begrünung von Fassaden oder Dachflächen und einer „smarten“ Steuerung des Gebäudes über eine entsprechende Gebäudeleittechnik, ließen sich zudem weitere Energieverbräuche deutlich reduzieren und das Bild einer insektenfreundlichen und begrünten Innenstadt weiter verstärken.
Somit könnte in Neuenrade ein Hallenbad unter den aktuellsten baurechtlichen Vorschriften im Hinblick auf Klima- Umweltschutz und Barrierefreiheit entstehen.